Nachbericht: Hundesprache für Kids

Sie leben mitten unter uns – 10,5 Millionen Hunde sind in deutschen Haushalten zu finden. Obwohl es so viele sind, beherrschen erschreckend wenige von uns ihre Sprache. Seit letztem Samstag sind es ein paar mehr! Da ließen sich neun Kinder im Pfarrheim Rudelzhausen von Hundetrainerin Monika Osner in der feinen Kunst der Hundesprache unterweisen. Etwa, wie begegne ich einem Hund richtig? Stürme ich lächelnd auf ihn zu und knuddele ihn richtig durch? Ganz falsch! Denn was von uns als freudiger Überschwang gedeutet wird, lässt bei den Hunden alle Alarmglocken läuten. „Hunden nicht direkt in die Augen schauen“, lautet deswegen eine der Zauberregeln, die die Hundeexpertin den Kindern beibrachte. Denn das kann leicht als Provokation gedeutet werden, ebenso das Zähne zeigen (Lächeln) oder das zu schnelle Annähern.

Wie es richtig geht, übten die Mädchen und Jungs mit dem handzahmen Schaumstoff-Hund „Wuffi“. Eines nach dem anderen gingen sie mit gehörigem Abstand, verschränkten Armen, abgewandten Blick und vor allem – langsam – am Tier vorbei. Und zeigten damit: Wir möchten keine Kontakt mit dir – wichtige „Vokabeln“ also für alle, die eher Angst vor Hunden haben. Was die Kinder auch lernten: Hunde nie ungefragt streicheln. Davor wird der Halter um Erlaubnis gebeten, aber auch der Hund selbst.

Die angehenden Hundeprofis übten, sich dem Tier höflich zu nähern, und mit ausgestreckter Hand die Genehmigung zum Anfassen einzuholen. Dreht sich der Vierbeiner weg, wendet den Blick ab oder schleckt sich nervös die Lippen, wurde die Erlaubnis nicht erteilt. Schnuffelt er dagegen und bewegt sich dann auf den Handbesitzer zu, darf gekrault werden. Aber nicht überall! Rücken und auch Kopf gelten als unfein unter Hunden, besser ist die Seite und der Hals.

Um die Hundesprache auch zu Hause üben zu können, durften die Kinder sich selbst einen kleine Wuffi basteln – fantasievoller Namensgebung inklusive. Anhand der beweglichen Gliedmaßen können sich die kleinen Hundeexperten damit noch mal ins Gedächtnis rufen, welche Körperhaltung ihnen was sagen möchte. Zum Abschied gab es für alle noch eine Hunde-Held-Zertifikat und das Wissen mit nach Hause, das die nächste Hunde-Begegnung mit wesentlich mehr Verständnis ablaufen wird.